Social media and COVID-19

Der Blog von Dispotech kommt heute auf das Covid-19-Virus zu sprechen, insbesondere darauf, welche Beziehung es zwischen dem Virus und den vielen Kommentaren gibt, die Nutzerinnen und Nutzer sozialer Netzwerke darüber posten. Hierbei handelt es sich um ein sehr heißes Thema, das uns alle betrifft und wir uns heute daher etwas näher anschauen möchten. Wir stützen uns hierzu auf einen Artikel, der auf news-medical.net veröffentlicht wurde.

Die Posts, die Kommentare und damit einhergehend sämtliche auf sozialen Netzwerken verbreitete Falschinformationen rund um das Thema Covid-19 seien „ansteckender“ als das Virus selbst. So lautet das Fazit einer Studie der Northwestern University, einer der wichtigsten Universitäten der USA.

Am Institute for Augmented Intelligence in Medicine (dt. Institut für erweiterte Intelligenz in der Medizin) haben die Kommunikationswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der US-amerikanischen Universität mithilfe der Künstlichen Intelligenz (KI) eine Vielzahl von Tweets von verschiedenen Nutzerinnen und Nutzern ausgewertet. Dabei zeigte die Studie beunruhigende Ergebnisse. Zusammengefasst prägen folgende Tendenzen die digitale Kommunikation rund um das Virus.

• Die Menschen glauben an das, was sie über das Virus lesen. Je häufiger ein Tweet/ein Kommentar/ein Post geteilt wird, umso größer wird seine (wahrgenommene) Aussagekraft, desto mehr neigen die Leserinnen und Leser dazu, daran zu glauben (ohne es zu merken).
• Die digitale Öffentlichkeit auf den sozialen Netzwerken wird stark sowohl von der Wissenschaft als auch von der Politik und/oder den Regierungen beeinflusst.

Laut Yuan Luo, einem der Leiterinnen und Leiter der Studie (die u.a. im Journal of Medical Internet Research veröffentlicht wurde), seien hierbei die Informationen, sowohl die begründeten als auch die unbegründeten, und die Vorurteile, die auf digitalen Plattformen verbreitet wurden, entscheidend für die Bildung öffentlicher Meinung gewesen. Die Äußerungen internationaler politischer Akteure haben wesentlich mitgespielt. Wenn einflussreiche Politiker öffentlich sagen, dass Covid nur eine Grippe ist oder kein Grund zur Sorge darstellt, beeinflusst das die Menschen massiv, so Luo.

Die Studie habe genau das Ziel, Nutzerinnen und Nutzer sozialer Netzwerke zu sensibilisieren, Informationen, die sie im Internet lesen und teilen, kritisch zu betrachten. Hierbei sei höchste Sorgfalt geboten, meinte der Forscher. Im Falle des Covid-19-Virus sei die Verbreitung von Falschinformationen besonders gefährlich. Im Netz gelesene Nachrichten müssen unbedingt auf Richtigkeit geprüft werden, bevor man sie teilt. Nutzerinnen und Nutzer sozialer Netzwerke müssen Verantwortung für ihr digitales Handeln übernehmen und die Verbreitung von potentiell falschen Nachrichten durch eine kritischere Haltung und einen ordentlichen Faktencheck vermeiden.

Studien wie diese ermöglichen es, mehr darüber zu wissen, wie Informationen, die im Internet kursieren, die Öffentlichkeit beeinflussen. So können etwa Methoden entwickelt werden, mit denen nur fundierte Nachrichten und wissenschaftlich belegte Informationen im Netz verbreitet werden. Aber wie wurde die Studie genau durchgeführt? Es wurden zunächst Algorithmen für das maschinelle Lernen und epidemiologische Modelle geschaffen, um die Tweets auszuwerten. Beim auszuwertenden Material handelte es sich um 92.687.660 Tweets, die von 8.967.986 Nutzerinnen und Nutzern im Zeitraum vom 6. Januar bis zum 21. Juni 2020 veröffentlicht wurden. Das KI-Modell hingegen wurde mithilfe von 5.000 zufällig ausgewählten und für die Annotation nützlichen Tweets trainiert.

Die Studie wird weitergeführt. Bei der Forschung steht aktuell die weltweite Bereitstellung von Impfstoffen im Fokus. Relevante Tweets wertet Luos Team aus.

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